Gefäßchirurgie
Was leistet die Gefäßchirurgie?
Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Gefäßsystems.
Die Gefäßchirurgie beschäftigt sich mit der operativen Behandlung und minimal-invasiven angewendeten Technik von angeborenen und erworbenen Gefäßerkrankungen.
Was umfasst eine Gefäßerkrankung?
Gefäßerkrankungen
Venenerkrankungen
Krampfadern entstehen im oberflächlichen Venensystem. Als Hauptursache gilt eine Bindegewebsschwäche, die zu einem Verlust der Klappenfunktion und damit zu den tastbaren bläulich schimmernden Adern führt. Zu wenig Sport, ungesunde Ernährung und Hormone tragen häufig zur Erkrankung bei. Unbehandelt können schwere Entzündungen, sogar ein offenes Bein die Folge sein.
Lymphologie
Überall im menschlichen Körper bestehen Lymphbahnen (Lymphkapillaren, Lymphgefäße), in denen die eiweißreiche Flüssigkeit (Lymphe) über die Lymphknoten (Lymphdrüsen) abfliessen kann. Erkrankungen in diesem Gefäßbereich gehen mit Lymphödemen einher, wie z.B. bei Frauen nach Brustoperationen, aber auch angeboren im Beinbereich oder nach Operationen an den Beinen (z.B. Venenentnahme).
Die Lymphologie beschäftigt sich mit der Erkennung dieser Erkrankungen und deren gezielter Behandlung (Lymphdrainagen, Kompressionsbandagen, Operationen etc.).
Erkrankungen der Arterien
Die Arterien sind die Blutgefäße, die die Organe des Körpers mit “frischem” (d.h. sauerstoffreichem, nährstoffreichem) Blut versorgen. Der “Motor” des arteriellen Systems ist das Herz. Es pumpt das Blut in Arme, Beine, Kopf und Eingeweide.
Erkrankungen der Arterien führen typischer Weise zu einer Minderdurchblutung des von der Arterie versorgten Organs. Minderdurchblutung des Gehirns führt zum Schlaganfall, Minderdurchblutung der Extremitäten (meist der Beine) zur Schaufensterkrankheit, zu “offenen Beinen” oder sogar zum Absterben der Extremität.
Selten kommt es auch durch eine geschwächte Gefäßwand zur Erweiterung einzelner Arterien (sog. Aneurysma) mit der Gefahr des “Platzens” des Gefäßes und “innerer Blutung”.
Chronische Wunden
Wundheilungsstörungen und ihre Folgen stellen eine große medizinische und interdisziplinäre Herausforderung in der alltäglichen Praxis und Klinik dar. Besonders die sich verändernde Alterstruktur der Bevölkerung trägt entscheidend dazu bei, dass die Zahl von Patienten mit chronischen Wunden und den Folgen fragiler Haut zunehmen wird. So liegt die Inzidenz jenseits des 70. Lebensjahres in den westlichen Industrienationen bereits bei 4-5%.
Die chronisch venöse Insuffizienz und die arterielle Verschlusskrankheit stellen die häufigsten Ursachen für nicht heilende Wunden im Unterschenkelbereich dar. Zusätzlich gelten der Diabetes mellitus, Fehlregulationen des Immunsystems, genetische Erkrankungen und Alterungsprozesse als häufige Risikofaktoren für die Entwicklung von Problemwunden. Eine zeitnahe Abheilung dieser Wunden erfordert eine aufeinander abgestimmte interdisziplinäre Ursachensuche und eine kausalbasierte Therapieeinleitung.
Thrombose
Eine Thrombose ist ein ernsthaftes Krankheitsbild, bei welchem es zu Gerinnselbildung in einer tiefen Vene kommt. Diese treten praktisch ausschließlich einseitig an den Beinen auf.
Faktoren, die eine Thrombosebildung fördern, sind lange Ruhephasen (Auto, Zug, Flug), Ruhigstellung des Beins im Rahmen einer Operation oder Gips, Kontrazeptiva, Rauchen und andere.
Erbliche oder erworbene Störungen der Gerinnung können zudem das Risiko für eine Thrombose deutlich erhöhen und bedürfen einer speziellen Abklärung.
Neben den Beschwerden am Bein kann die Thrombose durch Abschwemmen des Gerinnselmaterials eine Lungenembolie erzeugen. Dabei werden kleinere bis ausgedehnte Anteile der Lungenstrombahn verlegt, es treten Kurzatmigkeit und Luftnot auf. Diese Erkrankung bedarf eines meist kurzen Krankenhausaufenthaltes zur Abklärung und Überwachung.